Hotspots in Guilin,Yangshuo und Xian

Falls ihr von Peking aus, weitere chinesische Städte mit einzigartigem Panorama entdecken wollt, dann empfehle ich euch einen Inlandsflug mit Air China in der Ersten Klasse nach Guilin / Yangshuo und von dort aus nach Xian. Plant hierfür mindestens 6 Nächte ein. 

Von Peking fliegt ihr mit Air China ins 1.381 Kilometer entfernte Guilin und verbringt zunächst zwei Nächte im Shangri-La. Von Guilin aus, ist Yangshuo in einer guten Autostunde zu erreichen. Dort solltet ihr mindestens zwei Nächte im atemberaubenden Banyan Tree buchen. Guilin und Yangshuo punkten mit ihren dramatischen Karstlandschaften! Die steil aufragenden Felshänge, die berühmten Naturwunder der Welt, müssen auf eurer Bucket-Liste stehen. 

1. Tag 

Der Concierge im Shangri-La Hotel bestellt euch am Vorabend einen Fahrer, der euch frühmorgens zu den 180 Kilometer entfernten charakteristischen Longji Reisterrassen fährt. Ihr benötigt für diese private Autofahrt fast zwei Stunden. Mir persönlich haben die Reisterrassen im Reich der Mitte nicht so gut gefallen als die in Indonesien. Macht euch selbst einen Eindruck, indem ihr euch in der Slideshow Fotos von Longji anschaut. (Ich werde in den kommenden Monaten über Bali berichten). Allerdings zählen die Felder um das Dorf Longji zu den schönsten und spektakulärsten. Die traditionellen Holzhäuser in den Terrassenfeldern sind einmalig. Ihr könnt hochlaufen oder mit der Gondelbahn hochfahren. 

Am Abend solltet ihr euch die zweistündige Vier-Seen-Nachtkreuzfahrt im Naturschutzgebiet rund um Guilins Hauptstadt nicht entgehen lassen. Der Concierge reserviert euch die Tickets und einen Fahrer, der euch hinbringt und wieder abholt. Die Fahrtzeit dauert knappe zehn Minuten. Ich bin heute noch immer fasziniert von dieser absolut einzigartigen nächtlichen Schiffsfahrt auf dem Boot Mu Long Hu 011 und kann meine Augen kaum von den illuminierten Zwillingspagoden, der Sonnen- und der Mondpagode lassen. 

Während dieser Bootsfahrt werden noch weitere Gebäude, Holzpavillons, Brücken, Bäume wie auch die Karstberge im Hintergrund in allen möglichen Farben eindrucksvoll beleuchtet. 

Dieses brillante, unvergleichbare, himmlische Lichtspektakel dürft ihr weder euren Augen noch euren Ohren vorenthalten. An der Uferpromenade und mitten im See spielen Bands Livemusik. Zum krönenden Abschluss bieten die Kormoranfischer eine Show. Seit Jahrhunderten setzen die Chinesen zahme Kormorane zum Fischen ein. Bei Dunkelheit ziehen die Fischer in Bambusbooten mit diesen Weggefährten los. Die Vögel tragen Halsbänder, um zu verhindern, dass sie die Fische verschlucken. Dank der Laternen, die auf den Booten befestigt sind, schwimmen die Fische neben den Booten. Fängt ein Kormoran einen Fisch, zieht der Fischer ihn hoch und holt die Beute aus dem Schnabel des Vogels. Am Ende bekommen die gefiederten Helfer einen dicken Fisch als Belohnung für ihre geleistete Arbeit. 

2. Tag 

Nach einem anstrengenden Tag solltet ihr heute lediglich Guilin genießen. Es gibt etliche Möglichkeiten, um den Tag entspannt im Hotel oder außerhalb zu verbringen: einen Spaziergang entlang des Flusses, einen Besuch der typischen chinesischen Läden in der nahegelegenen Fußgängerzone oder ihr schaut euch das Lokalkolorit genauer an. Auf keinen Fall dürft ihr weder die Bambusstangentanzveranstaltung noch die Cuengh Show im Hotel verpassen. Mehr Informationen zu diesen Veranstaltungen findet ihr in diesem Blog unter Hotels. 

3. Tag 

Mit reichen Erinnerungen und gepackten Koffern geht es heute ins 83 Kilometer entfernte Yangshuo. Im Banyan Tree solltet ihr den Tag ausklingen lassen, bevor ihr am Abend die absolut namhafte Impression Sanjie Lui Show im Naturtheater der Karsthügel erleben werdet. Diese spektakuläre open-Air Licht-Show auf der Naturbühne am Li-Fluss mit ungefähr 600 Laiendarstellern aus benachbarten Dörfern (Bauern, Fischern, Kindern und auch Tieren) begrüßt jeden Abend 3.200 Touristen pro Aufführung (vor Corona hat es eine Vorstellung um 19:00 Uhr und eine um 21:00 Uhr gegeben). Ich empfehle euch die um 21.00 Uhr und vor allem solltet ihr beim Ticketpreis nicht sparen und eine der oberen, klimatisierten Logen (eventuell Meige 3) vom Concierge buchen lassen! 

4. Tag 

Euer privater Fahrer steht wie immer nach dem Frühstück bereit und fährt euch zur Silberhöhle. Die farbenprächtige Ausleuchtung der Sehenswürdigkeiten in dieser Höhle bedarf kaum einer weiteren Beschreibung. Nie hätte ich es für möglich gehalten, dass die “Unterwelt“ so schön sein könnte. Die schillernden Stalaktiten in dieser Karsthöhle erstrahlen durch eine raffinierte, bunte und farbenfrohe Beleuchtung auf einer Länge von mehr als zwei Kilometern. Bewundernswert sind ihre facettenreichen, säulen- oder turmartigen sowie wasserfallähnlichen Formen. 

Schaut euch weitere Bilder in der Slideshow an. Schlendert durch den beliebten Love Tunnel und hört dem Gesang eines Buddhas, der aus einem der Lautsprecher ertönt, zu. 

Derjenige, der es nicht selbst schafft, kann sich auch durch die Höhle tragen lassen. Derjenige, der Abenteuer erleben will, muss die Adventure Tour buchen. Ich habe mich dies nicht getraut und lediglich zwei Tickets für die normale Führung im Voraus im Internet reserviert. 

Nach dieser farbenfrohen Besichtigung “unter Wasser“ müsst ihr unbedingt “über Wasser“ eine ganz besondere private Floßfahrt auf dem Yulong Fluss, einem Nebenfluss des Li machen. Der schönste Teil der Karstlandschaft liegt zwischen Yangdi und Xingping. Während der Trias verbreitete sich der Ozean in dieser Gegend. Nach dem Absinken des Meeresspiegels verschwand dieser wieder und legte den porösen Muschelkalk frei. Vor ungefähr 300 Millionen Jahren trat eine Kalklandschaft auf. Dieses verwandelte sich im Laufe der Zeit durch Erosion in die heutigen charakteristischen Karstkegeln mit ihren Höhlen und Grotten. Auch solltet ihr die orangefarbene angebotene Schwimmweste überziehen, denn es wird abenteuerlich. Mein Insidertipp: Beim Überqueren der Stromschnellen mit dem Bambusfloß unbedingt die Füße und Beine hochheben – die angebotenen Einweg-Überziehschuhe aus Plastik nützen nichts! Den grimmigen Flößler, der mit seinem langen Stab das Floß durch Staken an den grünen Karsthügeln und den steil emporragenden Karstwänden vorbei fortbewegt, solltet ihr nicht weiter beachten. Schenkt stattdessen den reizvollen Bergen, welche interessante Tierformen (Elefant, Tiger, Schildkröte, Pferd…) erkennen lassen, eure Aufmerksamkeit. Lasst euch auch nicht vom seitlichen Schwappen des Wassers über die Bambusrohre ablenken, sondern genießt die Bilderbuchlandschaft. Es ist in der Tat eine romantische Landschaftsszenerie, welche lautlos ohne jeglichen Motorenlärm an euch vorbeigleitet. 

Wer noch eine weitere Flussfahrt unternehmen will, der kann mit einem motorisierten Floßboot aus Kunststoffrohren in der Nähe des Fischerdorfes Xingping ohne Stromschnellen die Schönheiten des Flusses betrachten und die am Flussufer grasenden Wasserbüffel bestaunen. 

Außerdem müsst ihr den 20-Yuan-Banknote-Aussichtsort in Xingping (27 Kilometer von Yangshuo entfernt) aufsuchen. Das weltberühmte chinesische Landschaftsmotiv verewigt sich nämlich auf dem 20-Yuan Geldschein. 

5. Tag 

Bevor ihr heute abreisen werdet, solltet ihr auf dem Weg zum Flughafen noch am Mondberg, einem Kalksteingipfel mit einem natürlichen, mondförmigen Loch, vorbeifahren. 

Der Flug von Guilin ins 1.404,7 entfernte Xian mit China Air in der Ersten Klasse dauert eine Stunde und fünfundvierzig Minuten. 

Den restlichen Tag könnt ihr in der Stadt selbst herumschlendern oder im fantastischen Sofitel Legend Peoples Grand Hotel Xian ausklingen lassen. Weitere Informationen zu dieser grandiosen Luxusherberge findet ihr in diesem Blog unter Hotels. 

6. Tag 

Heute muss die sagenhafte Terrakottaarmee des Ersten Kaisers in der chinesischen Geschichte aus der Quin-Dynastie auf eurem Besichtigungsprogramm stehen. Die Limousine steht nach einem ausgiebigen Frühstück bereit und bringt euch in einer Stunde zu Quin Shi Huangdis Grabanlage, welche 1974 per Zufall entdeckt wurde, als lokale Bauern beim Brunnenbohren einige sonderbare, gebrannte Menschenfiguren aus Ton sowie alte Pfleilspitzen aus Bronze fanden. Durch minutiöses Ordnen und Analysieren der Fundstücke wurde bestätigt, dass an dieser Stelle, die Grube war, in der etliche Krieger- und Pferdefiguren aus Ton bei der Beerdigung des Ersten Kaisers zusammen mit diesem begraben worden waren. Von diesem ersten Schacht wurde bis zum jetzigen Zeitpunkt ein Viertel der Grundfläche freigelegt. Die Ausgrabungs- und Renovierungsarbeiten dauern weiter an. Die erste Grube in der sich die Hauptarmee mit über 6.000 tönernen Kriegern in Schlachtformation und die Infanterie mit ungefähr 160 Pferden und 30 hölzernen Streitwagen, gegliedert in elf parallelen Korridoren befinden, ist 230 Meter lang und 62 Meter breit. Das majestätische real umfasst noch weitere spektakuläre Gruben. 1976 wurde die zweite Grube und danach die dritte und vierte entdeckt. Ihr solltet mindestens vier Stunden einplanen. 

Tagtäglich signieren betagte Bauern, deren Brunnenbohrprojekt die Welt diese fantastische Entdeckung verdankt, Bücher in allen Sprachen über diese Armee. Als Bloggerin und Autorin war es mir eine Ehre meine Businesskarte auf Mandarin einem der Bauern zu überreichen. Im Gegenzug schenkte er mir eines seiner Bücher.

7. Tag 

Eine einzigartige Reise geht dem Ende zu: von Xian über Peking nach Frankfurt. Aber ein Highlight habe ich noch für euch: Das Terminal 3 des Pekinger Flughafens ist eines der größten Gebäude der Welt. Diese gigantische Stahl-Glas-Konstruktion, welche Tradition und Moderne eindrucksvoll vereint, erstreckt sich über unglaubliche 1,3 Millionen Quadratmeter. Trotzdem platzt es aus allen Nähten, denn im September 2019 – nach nur vier Jahren Bauzeit – ist der neue internationale Flughafen in Betrieb genommen worden. Ein Mega-Airport mit einer beeindruckenden U-Bahn! 

Was das Wetter bzw. die Anreise betrifft, so verweise ich auf meinem Bericht über Peking in diesem Mai-Blog. 

Viel Spaß in China, 

wünscht euch eure Amal