Atlantis The Royal

Atlantis The Royal – aufeinander gestapelte Hotelblöcke in Perfektion
Atlantis The Royal Crescent Road – Palm Jumeirah

Atlantis The Royal

Aufeinander gestapelte Hotelblöcke in Perfektion                                                            

Wie ihr wisst, habe ich schon viele Luxushotels weltweit und sehr viele Fünf-Sterne-Hotels in Dubai für euch, liebe Leser*innen getestet. Ob die vielversprechenden Formulierungen wie beispielsweise „Luxus neu definiert“, „Traumurlaub auf hohem Niveau“, „Luxus der Superlative“, „luxuriösestes Resort der Welt“, „brandneues-Ultra-Luxus-Hotel“, „neues Wahrzeichen in Dubai“  mit denen das Atlantis The Royal sich schmückt, auch wirklich zutreffen, verrate ich in dem folgenden Porträt. Seid auf die finale Antwort gespannt und schaut euch alle Fotos in der Slide-Show an! Haltet bitte bis zum Schluss durch! Es lohnt sich!

„Willkommen im luxuriösesten Resort der Welt“ lautet das Motto des Neuzugangs auf dem Halbmond der Palmeninsel, direkt neben dem Atlantis The Palm. Der Weg zur Lobby und die imposante Eingangshalle sind in der Tat nicht von dieser Welt. Das harmonische Zusammenspiel der Schwerpunktthemen Wasser und Feuer sprengen die Grenzen der Vorstellungskraft bereits vor dem Betreten des grandiosen, in hellem Marmor gezierten Eingangsbereiches. Ich stelle mich gleich vor eine der beiden hochreflektierenden Glaswänden mit programmierbaren Feuerfahnen über die Wasser fließt.

Ebenfalls bin ich überwältigt von der riesigen Skulptur „Water Droplets“, die mich in ihren Bann zieht. Sie symbolisiert einen Regentropfen in trockener Wüstenlandschaft. Aus Edelstahl gefertigt, wiegt sie sagenhafte 5.5 Tonnen und ist 11.5 Meter hoch. Mein Blick schweift nach links und die zylindrischen Deluge-Wasseraufzüge aus Glas laden mich zu ihrem Betreten ein. Aber auch die riesigen Blumen-Arrangements, die glänzenden Böden und die meterhohen (teils über zehn Meter) Wände aus edlem Carrara-Marmor rauben mir den Atem. Glaubt mir, liebe Leser*innen, das ist nur der Anfang! Dubai ist nämlich bekannt für seine Superlative!

Einige Fakten / Zahlen

Der Eigentümer ist die Kerzner International Holdings, ein internationaler Premium-Immobilienentwickler und -betreiber von Luxushotels und Residenzen.  Sol Kerzner, ein südafrikanischer Hotelmagnat, besitzt die Mehrheit an der Holdinggesellschaft, die laut eigenen Aussagen daran glaubt, ihre „Gäste glücklich zu machen und keine Wünsche offenzulassen“. Schauen wir mal, ob das Atlantis The Royal diesem hohen Credo gerecht wird.

Seit 2016 befindet sich das Atlantis The Royal im Bau. Nach der kompletten Fertigstellung belegt das visionäre Gebäude eine Größe von 173.210 Quadratmetern auf einer Gesamtfläche von 406.000 Quadratmeter. Das höchste Stockwerk befindet sich auf der 43. Etage mit einer Höhe von 178 Metern. Vertikal gesehen, ist der Komplex 500 Meter lang. 90.000 Quadratmeter Glas wie auch 150.000 Quadratmeter Marmor schmücken das Hotel. 220.000 Kubikmeter Beton, 45.000 Tonnen Bewegungsstahl und 5.500 Tonnen Stahl sind verarbeitet worden.

Der Empfangsbereich mit faszinierender Wasserwelt

Nachdem ich mich gefasst habe, fällt mein Blick auf die Aquarien in der Lobby: hier konkurriert das weltweit größte Quallen-Aquarium mit drei weiteren. Ob sich jedoch die 4.000 Mondquallen, die über 7.000 weiteren Meeresbewohner unterschiedlicher Spezies in den sehr stylischen Wassergehegen mit modernster LED-Technologie wohl fühlen, ist fraglich. Mein Mann, ein leidenschaftlicher Taucher, hat sofort Mitleid mit den Meerestieren. Aber der General-Manager, Tom Roelens, hat mir in einer Mail auch auf diese Bemerkung geantwortet und mir versichert, dass im Atlantis The Royal „the highest standars of care (for) the marine animals“ garantiert seien und das Hotel besonders stolz darauf sei, dass es „accredited by the Association of Zoos and Aquariums / WAZA“ ist.

Leider nimmt mein Wohlfühlfaktor kontinuierlich ab, nachdem einer der Empfangsmitarbeiter mir die Zimmerkarten aushändigt. Hier wird der Servicegedanke nicht großgeschrieben! Mit einem aufgezwungenen Lächeln bekomme ich den Hotelplan und die Karten in die Hand gedrückt und TSCHÜSS. Ich kann es nicht glauben! Obwohl der Mitarbeiter nichts zu tun hat, begleitet er uns nicht aufs Zimmer. Liegt wohl daran, dass wir weder eine Suite noch eine Penthouse-Wohnung gebucht haben! Kollegen, die ebenfalls übers Atlantis The Royal berichtet haben, schwören auf die herzlichen Hände der Angestellten, die sie sogar überall mit Namen angesprochen haben. Wir müssen etwas falsch machen. Wir können diese Erfahrung nicht teilen. Wir können kein Lob aussprechen. VIP-Betreuung gibt es sicherlich im Atlantis The Royal nur ab der Kategorie Suite? Wir suchen nach den Aufzügen, die uns in die 15. Etage befördern, erkunden unser Zimmer Nummer 15674 selbst und warten über eine Stunde auf unser Gepäck. Ich frage mehrmals nach den Koffern und werde immer wieder vertröstet. Ist das der vielversprochene High-End-Service? Zurück an der Rezeption wird mir dann auch noch eine falsche Auskunft über das Erreichen des vielgepriesenen Sky-Pools gegeben. Das Atlantis wirbt angeblich weltweit die besten Arbeitnehmer von ihrem Arbeitgeber ab und setzt „in puncto Service neue Standards“. Entweder habe ich einfach nur Pech und stoße jedes Mal auf einen unfähigen Mitarbeiter oder sie haben alle einen schlechten Tag. Kann vorkommen, darf aber nicht an der Tagesordnung sein in einem Hotel, dessen Name Programm sein soll. Atlantis ist in den beiden berühmten Dialogen des griechischen Philosophen Platons (in “Kritias“ und in “Timaios“) ein Paradies auf Erden. Was den Service angeht, entlarvt es sich bis jetzt eher als die Hölle auf Erden.

Der Sky-Pool: Cloud 22

Das Pool-Deck im 22. Stock, ungefähr 90 Meter über dem Meeresspiegel, ist wahrlich eine Marketing-Strategie, vor allem, wenn vom „nie dagewesenen Sky-Garden-Konzept“ berichtet wird. (Kennen diejenigen, den Sky-Park im Marina Bay Sands nicht? Allerdings würde ich dort nie übernachten, eine einzigartige Hotel-Fabrik.)

Wo ist hier eine „grüne Oase“ zu finden? Ich suche und suche. Imaginär finde ich den hochgelobten Garten und grüne, blaue, weiße und rote Lichter gibt es tatsächlich ab Sonnenuntergang, aber echte Palmen oder Pflanzen bleiben eine Utopie.

Der Blick über Palm Jumeirah und die Skyline von Dubai ist zweifelsohne spektakulär. Leider fällt – aber im negativen Sinne – der große, wasserlose Bar-Bereich auf. Angeblich gibt es seit der Eröffnung im Februar 2023 enorme Probleme, sodass Ende September, trotz täglicher intensiver Nachtarbeit immer noch kein Wasser fließt und kalter Beton die Gäste empfängt. Schaut euch das Foto genau an, ihr entdeckt Treppen, die anstatt ins Wasser in den Beton führen. Die Bar ist also notgedrungen verlegt worden. Keine funktionsfähige Bar im Pool und kein Cocktail im Wasser schlürfen zu können, damit kann jeder leben. Aber skandalös, ist es, dass ich in ein warmes Wasserbecken flüchte, weil mir das Wasser im Sky-Pool zu kalt ist, und kein Schild den Gast darauf aufmerksam macht, dass man sich in diesem Wasser wegen mangelnder Wasserqualität nicht aufhalten darf! (Ihr seht das gefüllte rundliche Becken auf den zwei Fotos.)

Obwohl einer der Bademeister am Sky-Pool direkt auf mich schaut, sagt er nichts! Soviel zum weltbesten Personal. Als zufällig der Manager des Sky-Pools vorbeikommt, weist er mich darauf hin, dass es verboten sei, sich in diesem Wasser aufzuhalten. Glücklicherweise habe ich mir keine Bakterie eingefangen, aber ein mulmiges Gefühl hat mich einige Tage begleitet. Auf die kostenlosen und gewöhnlich aufgereihten Strandliegen habe ich jetzt keine Lust mehr, denn sie bieten überhaupt keinen Ausblick. Sie sind zwischen den Cabanas eingepfercht.

Also erkundige ich mich nach den Alternativen: ein „Pool-Bett“ bzw. eine in den Pool eingelassene Liege ist mir zu kalt, denn die Wassertemperatur im Sky-Pool mundet mir gar nicht. Eine komfortable Cabana gefällt mir schon besser. Es gibt verschiedene Arten, aber keine ist wirklich luxuriös (im Vergleich zu den Royal Cabanas im Burj Al Arab). Cabana 1, 2, 3, 4 und 5 befinden sich in der 1. Sektion und kosten 4.000 AED pro Tag inklusive einer Flasche Veuve Clicquot. Cabana 9, 10 und 11 gehören der 3. Sektion an (haben einen schöneren Blick) und es werden gleich 1.000 AED mehr berechnet (also 5000 AED pro Tag / um die 1.250 Euro). Die Cabanas an sich sind eher klein, ohne Kühlschrank, ohne Dusche aber mit eigenem WC. Wer sich gerne, wie in einem Fisch-Spa fühlt und von den Besuchern auf den kostenlosen Liegen angestarrt werden will, dem empfehle ich dieses Erlebnis, denn auf der Vorderseite der Cabanas 9, 10 und 11 ist dies inklusive. Auf der Hinterseite kann man fast ungestört in der prallen Sonne auf dem Pool-Bett liegen. Ich lag dort 15 Minuten, nur um für euch ein gutes Foto zu schießen. Schaut euch alle Fotos in der Slide-Show an. Weiterhin gibt es die Cabanas 6, 7 und 8 zu einem Preis von 2.500 AED, inklusive Blick zur Straße und zum Arabischen Golf (die sogenannten Gulf view Cabanas).

Derjenige, der bereit ist, wie wir, denn wir hatten keine Wahl, wir wollten den gelobten Ultra-Luxus erleben, tief in die Tasche zu greifen, der bucht die Duplex Pool Villa. Aber auch hier wird die Privatsphäre nur teils garantiert. Im Inneren der zweistöckigen, gut klimatisierten, ansprechend ausgestatteten und großzügig geschnittenen Cabana mit Küche, Bad, schönem Essbereich und angenehmer Lounge findet jeder Ruhe. Im ersten Stock gibt es einen Plunge-Pool und zwei Liegen mit Blick auf die Skyline wie auch eine kleine Terrasse mit Sonnenuntergangs-Ambiente, inklusive Blick auf die unten vorbeiführende Straße. Im Erdgeschoss beglückt ein privater Pool mit etlichen komfortablen Liegen, aber jeder, der will, kann vor dem Pool vorbeilaufen. Dank des aufmerksamen Managers sind dann immer die Worte zu hören: „No photos, this is private“. Naja, überzeugt euch selbst. Wir haben uns sehr bemüht, gute Fotos zu machen, damit man nur die Sonnenseite sieht. Schattenseiten hat Cloud 22 genug. Und der Preis ist heiß!

Der General-Manager hat mir jedoch in seiner Mail versichert, dass es einen „emergency repair“ gegeben hat und seit November wieder Wasser in den oben erwähnten Becken fließt. Auch hofft er, dass wir wiederkommen, denn dann würden wir „with an improved and exceptional experience at Cloud 22, one that reflects the high standars we strive for“ beglückt werden. Schauen wir mal, ob wir im Sommer 2024 tatsächlich wieder dort buchen werden. Falls ja, dann werde ich mein Porträt überarbeiten.

Das Atlantis The Royal rühmt sich mit einem “fürstlichen Baden“ und meint ein Eintauchen in die facettenreichen Pools am Strand, in den Suiten und in den Penthouse-Wohnungen. 44 mit Acrylglas verkleidete Pools sind in den beiden letzteren genannten Kategorien verbaut worden. Ich gebe dem Resort eine neue Chance und teste den Beachclub des Promi-Kochs Nobu Matsuhisa, der ausschließlich für Erwachsene zugänglich ist. (Cloud 22 ist nur für erwachsene Hotelgäste).

Nobu by the beach

Der Pool-Bereich liegt sehr schön eingebettet in eine Palmen-Landschaft und verfügt über mehrere, großzügige Wasserbecken. Gleich wird einem Wasser gereicht und eine Liege zugewiesen. Das Konzept mit der ohrenbetörenden Musik, die einen von morgens bis abends beschallt, erfreut uns leider gar nicht. Schade, denn das Ambiente ist sehr schön, aber die undefinierbare laute Musik, treibt mich gleich in die Flucht. Ein Angestellter erklärt mir nach einigen Anläufen, (ich habe wegen der lauten Beschallung kein Wort verstanden), dass wir Glück hätten, denn wir seien an einem Montag im Nobu by the Beach, da wäre die Musik nicht so laut.

Zuflucht finde ich einige Meter weiter im Royal Pool, der auch für Kinder zugängig ist. Obwohl viele Kinder dort waren, war es eine Erholung, denn die Musik war eine leise Hintergrundmusik. Ich habe mich derart über die unerträgliche Musik im Nobu by the beach geärgert, dass meine Worte von dem dortigen Manager erhört wurden und er uns persönlich aufgesucht hat.

Zur Entschädigung haben wir eine wirklich luxuriöse Cabana mit voll ausgestattetem Badezimmer, sehr schön eingerichtetem Wohnzimmer und privatem Pool mit direktem Strandzugang bekommen. In der Cabana ist es still gewesen, beim privaten Pool hat man zwar die Musik gehört, aber in einer angenehmen Lautstärke. Also statt drohendem Hörverlust eher Musikgenuss. Im vorderen Außen-Bereich haben Noise- Cancelling-Kopfhörer Abhilfe geschafft. Es hat uns sehr gut gefallen, dank des Managers Gabriel, der wirklich versucht hat, uns eine Lösung anzubieten. Er gehört wohl zu den wenigen Ausnahmen, die den Gast wirklich wertschätzen. Wir werden wiederkommen. Letztlich muss ich hier den High-End-Luxus-Service am Pool hervorheben: die Flipflops werden so gedreht, dass man nach dem Ausstieg aus dem Pool direkt hineinschlüpfen kann. Allerdings muss der Manager (noch immer) seine Mitarbeiter darauf hinweisen, die Zehenstegsandalen der Badegäste in die richtige Position zu drehen. Aber Gabriel gibt nie auf und erklärt immer wieder mit einem ehrlichen Lächeln im Gesicht, was zu tun ist.

Es gibt nur 2 Cabanas mit privatem Pool und direktem Strandzugang, aber die sind wirklich luxuriös und hier bewahrheitet sich auch der hohe Anspruch des Atlantis The Royal! Übrigens gibt es keinen schöneren, privaten Strandabschnitt in Dubai als dieser zwei Kilometer lange Strand aus feinstem Sand, der sogar zum größten Teil aus Australien importiert wurde. Letztlich trifft er auch der High-End-Luxus-Begriff auf die Fahrt vom Hotel zum Nobu by the beach zu. Ist es zu warm oder hat man einfach keine Lust zum Gehen, steht ein voll klimatisierter Elektrowagen mit Chauffeur bereit.

Die Restaurant-Szene und deren Unterhaltungskonzept

Die facettenreiche Gastronomie wird des Öfteren als „ein Schaulaufen der Promi-Köche“ betitelt. In der Tat zeigen etliche Sterne-Köche ihre Kunst in den verschiedenen Gourmet-Lokals.

Das Nobu by the beach vom charismatischen japanischen Sternekoch Nobu Matsuhisa, ist für seine peruanisch-japanischen Gerichte weltbekannt.

Heston Blumenthal, ein britischer Drei-Sterne-Koch, soll eines der gastronomischen Highlights im Atlantis The Royal sein. Ich kann es nicht beurteilen, denn wir haben weder in seinem Restaurant diniert noch seine Cocktail-Bar Resonance, in der beste Partystimmung herrschen soll, besucht. Auch sind wir weder in den Genuss der orientalischen, iranischen Geschmackswelt der Starköchin Ariana Bundy in ihrem farbenprächtigen Restaurant Ariana´s Persian Kitchen gekommen noch in den der peruanischen Geschmacksaromen im La Mar by Gaston Acurio. Wir hätten gerne die mediterranen Genussfreuden des renommierten Chefkochs Costa Spiliadis im Estiatorio Milos Dubai degustiert, aber das Lokal ist renoviert worden.

Also fiel unsere Wahl auf den Sternekoch José Andrés im Jaleo. Leider ist der Name Programm. Jaleo bedeutet unter anderem im Spanischen Lärm. Wir betreten das fast ausgebuchte Lokal gegen 21.00 Uhr. Der Empfang ist sehr herzlich, das Ambiente ansprechend. Die spanische Musik ist zwar laut, aber man kann sich immer noch unterhalten. Alles ist gut! Wir bestellen exzellente Tapas in verschiedenen Variationen, gefolgt von weiteren innovativen Vorspeisen und die Spezialität des Hauses: Paella. Das Essen – ein kulinarischer Hochgenuss, die ohrenbetäubende Techno Musik ab 21:45 Uhreine Zumutung. Der Bass dröhnt, mein Herz überschlägt sich, ich verzichte auf das Dessert. Ich habe mehrmals auf die ungesunde Lautstärke hingewiesen, aber die Mitarbeiter haben nur gemeint, Sie könnten uns einen anderen Tisch anbieten. Das bringt ja nichts, wenn die Musik im gesamten Restaurant so derart laut ist.

Die Restaurant- bzw. die Hotelleitung scheint nicht zu wissen, dass die Ohren dauerhaften Schaden erleiden und die Lunge durch den Disco-Beat kollabieren kann, wenn man permanent dieser Lautstärke ausgesetzt ist. Ich habe auf Instagram meine Follower nach deren Meinung zu einer solch übermäßig lauten Musik in einem Restaurant gefragt. Alle befürworten leise Hintergrundmusik und lehnen schrille Disco Musik kategorisch ab. Ich hoffe sehr, dass sich etwas an dem Musik-Konzept verändern wird, denn auch für die „new generation“, das wahre Zielpublikum im Atlantis The Royal, ist diese Lautstärke gesundheitsschädlich. Leider wird man 24 Stunden lang im Atlantis The Royal von Musik beschallt. Es sollten jedoch nicht immer mitreißende – oder besser gesagt – hinhauende Soundtracks von morgens bis abends zu hören sein.

Ich habe durchaus Verständnis, dass im Ling Ling, einem Tanzlokal mit pan-asiatischer Küche, nicht nur die Geschmacksnerven tanzen, sondern auch das Herz – im wahrsten Sinne des Wortes – höherschlägt und die Ohren beflügelt werden. Auch ist sich jeder Gast dessen bewusst, dass in den verschiedenen Beach-Clubs DJs für lautstarke Stimmung am Abend sorgen. Das Atlantis The Royal schreibt auf seiner Homepage „Unterhaltung vom Feinsten“. Ich würde eher behaupten, dass es sich um einen „vulkanische Unterhaltung“ handelt, die nur ihren Platz in einem Club, einer Bar oder eine Disco haben darf.

Weitere Restaurants haben wir nicht besucht, da wir Angst vor dem musikalischen Konzept hatten. Ob im amerikanischen Restaurant Malibu, nur optisch eine ansprechende Zeitreise zurück in die Welt der 1950er Jahre geboten wird oder auch eine schrill akustische, wissen wir nicht.

Für Naschkatzen wie ich eine bin, verwöhnen gleich 3 Locations meinen luxuriösen und süßen Gaumen. The Royal Tearoom in der Lobby wie auch das House of Desserts, wo unwiderstehliche Kreationen angeboten werden. Und letztlich punktet die Little Venice Cake Company by Mich Turner mit preisgekrönten Torten.

Im exzellenten Gastronomy wird das Frühstück serviert, welches wirklich High-EndLuxus offenbart. Es übertrifft alles bisher Erlebte und Gesehene in puncto Qualität, Präsentation und Vielfältigkeit. Kompliment und Hochachtung an den Manager. Dieses – von einem Lebensmittelmarkt inspirierte – Büffet-Restaurant mit mehreren Live-Kochstationen und facettenreichen Sitzgelegenheiten schafft es wirklich jeden Gaumen erfolgreich zufriedenzustellen. Es ist eine echte Schatzkammer kulinarischer High-End-Erlebnisse. Schaut euch die Fotos in der Slide-Show an. Leider geht es auch hier nicht ohne Wehrmutstropfen: die etwas störende Musik, keine leise Hintergrundmusik, aber man kann sich noch unterhalten, zumindest beim Frühstück.

Was das Unterhaltungskonzept angeht, so zitiere ich den General-Manager Herrn Tom Roelens: „At Atlantis Dubai, we take pride in being a leading entertainment destination where music plays a central role in creating memorable experiences. We regret to hear that the music did not meet your expectations in specific venues during your visit“. Mit der Musik im Atlantis können wir uns arrangieren, aber nicht mit der übertriebenen und gesundheitsgefährdenden Lautstärke.

Das Wohnkonzept teils mit Blick auf die Skyblaze

795 Zimmer darunter 44 Suiten mit eigenem Pool und 6 Signature-Penthäuser mit privatem Pool liegen unter anderem im Sunrise-, Sunlight- und Sunset-Tower, während die privaten Residenzen und Apartments ausschließlich in dem nach Nordosten ausgerichteten Flügel angesiedelt und teils noch nicht fertiggestellt sind.

Wir haben uns für ein Standard-Zimmer mit Sicht auf die Skyline entschieden, ein sogenanntes Palmscape-Zimmer. Aufgepasst: die Seascape-Zimmer, die billigste Kategorie blicken zwar auf den Arabischen Golf, aber dafür auch auf die Straße. Bucht man die Royal Club Sea Lounge dazu, kann man in diesem Club unter anderem kostenlos frühstücken. Ich empfehle allerdings das Frühstück im Gastronomy. Ein Seascape Zimmer blickt im Gegensatz zu einem Palmscape-Zimmer auch auf die Skyblaze. Diese 28 Meter hohe Wasser-Feuer-Fontäne mit performativer Musik bietet ein spektakuläres Schauspiel. Ich kann meine Augen weder abends von den diversen Wasserfontänen noch von den Feuerbällen, die in die Lüfte springen, lassen. Im 15. Stockwerk stört die leichte Schallübertragung durch den Spalt in der Balkontür auch den Schlaf nicht. (Einige Gäste beklagen sich nämlich über die Musik der Fontäne, die alle 15 Minuten ihren Schlaf rauben würde, denn – wie soll es anders sein – tönt auch diese Fontäne im Dauerrhythmus).

Unser Zimmer (15674) zeichnet sich durch zeitgemäßes Design, edle Materialien, einem kleinen begehbaren Kleiderschrank und modernste Technik aus. Das Badezimmer verfügt über eine freistehende Badewanne, 2 Waschbecken, eine begehbare Dusche und eine Toto-Toilette; leider ohne Sitzheizung. Das wäre High-End-Luxus! Genauso wie die Frage nach der Damen- und Herrengröße der bereitgestellten Flipflops. (Mein Mann hat Größe 45 und ich Größe 41. Die hingestellten Flipflops passten leider keinem.) Im Burj Al Arab werden die Gäste zuerst nach der Schuhgröße gefragt und anschließend passende Flipflops gebracht! Da ich Gold sehr mag, beglücken mich zumindest die goldene Zahnbürste wie auch der goldene Kamm, einige der hochwertigen Accessoires, im Badezimmer.

Das Awaken Wellness – eine Traumoase

Das High-End Luxus-Spa verwöhnt seine Gäste auf über 5.000 Quadratmetern mit allem, was ein Wellness-Fan begeistert: Hammam-Sensorium, Salzgrotten, Schnee-Sauna, integrierter Whirlpool in den Innenpool, akustische und optische Erlebnis-Duschen, hydrotherapeutische Behandlungen, Chakra-Massagen. Alles weitere empfehle ich euch selbst auszukosten. Es ist eine echte Wellness-Oase, die euch hier erwartet. Weitere Bilder sind in der Slide-Show zu finden.

Hier werden wirklich Professionalität und Wohlbefinden großgeschrieben. Hier kann man endlich abschalten und die Seele baumeln lassen. Des Weiteren gibt es einen grandiosen Fitness-Raum und ein Außen-Schwimmbecken. Die Schönheits-Klinik AEON, wie auch der angeblich „exklusivste Styling-Hotspot“ (Alkemy Salon) runden letztlich das vielfältige Angebot ab.

Mein Fazit:

Es ist mir in all meinen Hotel-Porträts noch nie so schwergefallen, ein Urteil zu fällen. Noch nie habe ich eine persönliche Schlussfolgerung an ein Porträt angeschlossen, denn ich schreibe ausschließlich über weltweite und weltbekannte Luxushotels. Für mich spielt das Atlantis The Royal sicherlich noch nicht in „einer eigenen Liga“. Es ist höchstens ein Inbegriff von Luxus mit vielen Schwachstellen und Schattenseiten. Ob es jemals „das luxuriöseste Resort der Welt“ wird, bezweifele ich im Moment stark.

Es ist und bleibt die 1. Adresse in Dubai für stylische Enthusiasten, die nur das baulich bzw. künstlerisch Besondere suchen, denn an jeder Ecke überrascht ein architektonisches High-Light. Aus diesem Grund fasziniert es auch mich!

Es ist die 1. Adresse für Musik-Junkies! Ich hoffe sehr, dass das Musik-Konzept überarbeitet wird. Leise Hintergrundmusik in den Restaurants wäre angebracht.

Professionelles Personal, das seinen Job in jedem Bereich auf eine natürliche Art und Weise ausübt, wäre wünschenswert. Die einzigen, die kontinierlich den Gast wertschätzen, sind die Sicherheitsleute und die Menschen, die für die Sauberkeit zuständig sind. High-End-Luxus in allen Zimmern wäre eine Überlegung, die das Management in Betracht ziehen sollte.

Für mich persönlich bleibt das Burj Al Arab immer noch die Krönung der Luxushotellerie in Dubai, obwohl es nach Corona an den falschen Stellen Einsparungen gab. Ob ich den Mut habe, das Hotel im Sommer 2024 nochmals zu besuchen, weiß ich momentan noch nicht. Jedes Hotel hat eine zweite Chance verdient. Ich würde gerne dieses eher negative Porträt in ein positives verwandeln.

Steckbrief

Atlantis The Royal
Atlantis The Royal – aufeinander gestapelte Hotelblöcke in Perfektion

Adresse

Atlantis The Royal Crescent Road – Palm Jumeirah

Beschreibung

Ich überlasse euch die Entscheidung im Atlantis The Royal zu übernachten. Ich werde es nochmals besuchen, aber nur für eine Nacht oder zwei Nächte. Jedes Hotel hat eine 2. Chance verdient. Aber zurzeit ist es noch weit entfernt von seinem Slogan: „THIS IS IT“.

Beste Reisezeit

Von Oktober/November bis April/Mai für diejenigen, denen 35-45 Grad zu heiß sind. Da wir die Hitze lieben, reisen wir auch Anfang September nach Dubai und freuen uns über Temperaturen um die 40 Grad.

Anreise

Vom Flughafen Dubai (DXB) ungefähr 35 Minuten mit dem Emirates Chauffeur- Service zum Atlantis. Wer stilvoll nach Dubai reisen möchte, der bucht die Erste Klasse. Schaut euch die Fotos in der Slideshow an.

Charakteristiken

    • feuerspeiende Springbrunnen

    • visionäres High-End-Design

    • edle Materialen

    • facettenreiche Kulinarik mit vielen Sterne-Köchen

    • Sky-Pool und weitere Pool-Landschaften

    • feinster, privater Sandstrand

    • High-End-Luxus Awaken Wellness

    • Styling-Salon namens Alkemy für die Damen wie auch für die Herren

    • Barbier

    • High-End-Luxus Shoppingmeile

    • High-End-Luxus Frühstücksbuffet

    • peinlichste Sauberkeit

    • sehr gutes Sicherheitskonzept

Anne Hastert alias Amal Blu